Schwerpunkte

Stark ausgeprägte Angstreaktionen, zumal wenn diese in Situationen auftreten, die bei den meisten Menschen keine oder nur geringe Furcht auslösen, werden als Angst- oder Panikstörung bezeichnet.

Kennzeichen sind körperliche Symptome wie Herzrasen, Schwitzen, Brustenge usw. in Kombination mit Flucht- bzw. Vermeidungsverhalten
(„Ich muss hier raus und diese Situation in Zukunft vermeiden!“). Charakteristisch ist außerdem das sog. Gedankenkreisen“ um bevorstehende Situationen, die Angst bereiten. So entsteht die „Angst vor der Angst“.

Das Vermeidungsverhalten, das sich daraus entwickelt, ist im Moment zwar eine brauchbare Lösung für die betreffende Person, die sich durch die Vermeidung vorübergehend wieder beruhigen kann. Leider engt sich aber der eigene Handlungsspielraum dadurch immer mehr ein - bis zum Extremfall, in dem sich Betroffene nicht mehr alleine außer Haus trauen.
So hat ein sich selbst aufrechterhaltender Problemkreislauf begonnen.

Allgemein kann zwischen einer auf eine bestimmte Situation, Objekt, Tier etc. gerichteten und der ungerichteten (generalisierten) Angst und Panikstörung unterschieden werden. In letzterem Fall tritt Angst auf, die nicht auf eine bestimmte Umgebungssituation beschränkt und deshalb auch nicht vorhersehbar ist. Häufig werden Befürchtungen geäußert, der eigenen Person oder Bezugspersonen könnte etwas zustoßen sowie eine große Anzahl anderer Sorgen und Vorahnungen.

Meiner Erfahrung nach besteht trotz häufig schwerer Symptome, eine gute Heilungsprognose.

Die Borderline-Persönlichkeit zählt inzwischen zu den meist verbreiteten und gefährlichsten psychischen Erkrankungen und gehört zu den „emotional instabilen Persönlichkeitserkrankungen". Die Betroffenen leiden häufig unter Stimmungsschwankungen und neigen dazu, Impulse ohne Rücksicht auf Konsequenzen auszuleben. Ihre Fähigkeit vorauszuplanen ist gering und Ausbrüche intensiven Ärgers können zu explosivem, manchmal gewalttätigem Verhalten führen. Das eigene Selbstbild und Zielvorstellungen sind unklar und gestört.

Personen mit einer Borderline-Persönlichkeit schaffen es meist nicht, beständige und angemessen intensive Beziehungen zu anderen Menschen zu führen. Diese pendeln sehr häufig zwischen Idealisierung und Entwertung. Überhaupt ist das schwarz-weiße Denken ein typisches, wenn auch nicht obligatorisches Merkmal einer Borderline-Persönlichkeit. Andere Symptome sind z.B.:

Angst, Depression, Schlafstörung, innere Leere Zwänge autoagressives Verhalten, Angst vor dem Verlassenwerden, Wut, Schuldgefühle, Selbsthass usw.

Betroffene neigen zu Impulsivität bei potenziell selbstschädigendem Verhalten, wie etwa: Essstörungen, Drogenmissbrauch, sexuelle Promiskuität, Kleptomanie und Spielsucht.

In die Therapie kommen Klienten mit einer Borderline-Persönlichkeit oft unter Zwang von der Außenwelt, bzw. häufig nicht ganz freiwillig.
Das deshalb, weil ihr Umfeld häufig stark unter ihrem Verhalten leidet.

Der wesentlichste Teil der Therapie ist auch hier die Beziehung zwischen dem Patienten und dem Therapeuten. Diese Wechselbeziehung bildet die Grundlage für Vertrauen und emotionale Intimität. Der Therapeut wird zu einer Vertrauensfigur. Wenn diese stabile therapeutische Beziehung geglückt ist, ermöglicht sie dem Klienten neue, positive Beziehungserfahrungen. Die Borderline-Persönlichkeit lernt dadurch zunehmend wieder Vertrauen in andere Menschen zu haben.

Sucht ist ein psychischer Zustand mit Krankheitswert, bedeutet nicht moralisch schwach zu sein und ist kein krimineller Zustand. Sucht ist ein zwanghaftes Verhalten und kann sich auf bestimmte Substanzen (stoffgebunden) oder auf bestimmte Verhaltensweisen (nicht stoffgebunden) beziehen. Es besteht immer psychische Abhängigkeit - ob eine körperliche Abhängigkeit entsteht, hängt von der jeweiligen Substanz ab.

Dabei handelt es sich um eine Entwicklung, die nicht von einem Tag auf den anderen, sondern über einen längeren Zeitraum, oft schleichend entsteht. Die Übergänge sind fließend und für Angehörige und Betroffene schwer erkennbar.

Je intensiver über die Abhängigkeit geforscht wird, desto klarer wird, dass es nie eine alleinige Ursache dafür gibt. Es scheinen immer mehrere Faktoren bei der Entstehung einer Sucht zusammenzuwirken. Meistens handelt es sich um eine Wechselwirkung aus Persönlichkeit des Betroffenen, seinem sozialen Umfeld und der Beschaffenheit und Verfügbarkeit der Droge.

Besonders Erfahrungen in den ersten Lebensjahren, können das Selbstwertgefühl so brüchig und das Bild von sich selbst und den anderen so unsicher und zersplittert werden lassen, dass im Erwachsenenalter das Leben nur durch die Zufuhr von „Gift“ erträglich wird.

Im Laufe meiner psychotherapeutischen Tätigkeit auf der Entzugsstation des Anton Proksch Instituts, Wien, bin ich zu der Einsicht gelangt, dass Sucht sich nicht behandeln lässt, indem man den Abhängigen mit äußerem Zwang die Droge entzieht. Es kommt in der Regel sofort zu einem Rückfall,  sobald dieser äußerer Druck wegfällt. Verbesserung und Genesung können nur gelingen, wenn der Süchtige selbst den Wunsch entwickelt, sich von der Abhängigkeit zu befreien, und aktiv auf dieses Ziel hinarbeitet.

Der Weg zur Genesung kann nur mit einem Eingeständnis der Sucht und anschließender Suche nach Unterstützung angetreten werden. Immerhin ist man seiner Sucht nicht alleine ausgeliefert – in Österreich gibt es medizinische, psychologische und psychosoziale Unterstützung für Süchtige.

Unter psychosomatischen Erkrankungen versteht man körperliche Erkrankungen und Beschwerden, die durch psychische Belastungen hervorgerufen werden. Wer unter psychosomatischen Beschwerden leidet, verspürt körperliche Symptome, die medzinisch nicht erklärbar sind.
So kann etwa Bluthochdruck entstehen, wenn wir uns über längere Zeit hinweg gestresst und gehetzt fühlen und wir nicht in der Lage sind, den Stress angemessen zu verarbeiten.

Die Depression ist eine psychische Erkrankung, bei der eine gedrückte Laune, Interessen- und Antriebslosigkeit sowie Niedergeschlagenheit im Vordergrund stehen.

Bei einer Depression ist der Stoffwechsel des Gehirns verändert, der Serotonin- und Noradrenalinspiegel sind im Vergleich zum Gesunden niedriger. Die Ursachen dafür sind unbekannt, wahrscheinlich spielt aber eine genetische  Vorbelastung eine große Rolle, weshalb sich depressive Erkrankungen häufig innerhalb einer Familie nachweisen lassen. Auch andere Aspekte, wie seelische Traumata, soziales Netz, berufliche Umstände und Lebensereignisse sind für das Auftreten von Depression von großer Bedeutung.

So lässt sich Depression nicht auf eine einzelne Ursache zurückführen. Meist sind es verschiedene Faktoren, innere und äußere Umstände, die dieses Krankheitsbild erst im Zusammenspiel hervorrufen.

Berechnungen zufolge leiden derzeit weltweit mehr als 300 Millionen Menschen an Depressionen. In Österreich gibt es etwa 450.000 behandlungsbedürftige depressive Menschen - Tendenz stark steigend. Doch die Erkrankung wird oft nicht erkannt, weder von den Betroffenen selbst noch von Ärzten.

Oftmals stehen körperliche Symptome wie Herzbeschwerden, Kopf- oder Kreuzschmerzen dermaßen im Vordergrund, dass die psychischen Beschwerden übersehen werden. Die Betroffenen werden dann wegen ihrer körperlichen Beschwerden behandelt, die Depression bleibt unerkannt.

Falscher Scham und die Angst vor sozialer Ausgrenzung kommen leider hinzu. Außerdem bedarf es in Zeiten der Schnelllebigkeit, in einer Gesellschaft, in der der Mensch durch seine Leistung definiert wird, Mut und Selbstvertrauen, sich und anderen Hilfsbedürftigkeit einzugestehen.

Die Hemmschwelle, einen Psychiater oder Psychotherapeuten aufzusuchen, liegt nach wie vor sehr hoch. Dies führt zu unnötig verlängertem Leid für den depressiv Erkrankten.

Viele Depressive leiden zusätzlich an der Tatsache, dass sich ihre Krankheit etwa im Unterschied zu einem Knochenbruch nicht „beweisen” lässt. Sie sind dadurch einem viel größeren Leidensdruck ausgesetzt als Patienten mit den meisten anderen Erkrankungen.

Viele Depressive, vor allem wenn sie an schweren Depressionen leiden, hegen Suizid-Gedanken und sind deshalb extrem gefährdet. Wenn Sie das Gefühl haben, an einer Depression zu leiden, sollten Sie unbedingt einen Psychiater, Psychologen oder einen Psychotherapeuten aufsuchen, denn Depressionen sind in einer Kombination aus Psychopharmaka und regelmäßiger Psychotherapie gut behandelbar. Warten Sie lieber nicht, bis der Leidensdruck zu hoch ist und Sie sich nicht mehr dazu aufraffen können, Hilfe aufzusuchen.

Sorgen, Grübeln und abergläubische Überzeugungen sind ein Teil unseres normalen Alltags. Wenn sie allerdings übermäßig werden - etwa ständig wiederholtes Händewaschen, oder keinen Sinn machen, z. B. immer wieder bestimmte Straßen abzufahren, um zu überprüfen, ob man keinen Unfall verursacht hat -  handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um eine Zwangsstörung. In diesem Falle scheint das Gehirn in einem bestimmten Gedanken oder Impuls stecken zu bleiben und kann nicht mehr loslassen.

Der Betroffene hat also ungewollte Ideen oder Impulse, die immer wieder auftreten und so unangenehm sind, dass sie Nervösität oder Angst auslösen. Diese Zwangsgedanken können unterschiedlichste Inhalte haben. Häufig treten Befürchtungen auf, in irgendeiner Art die Kontrolle zu verlieren oder sich verschmutzt bzw. verseucht zu haben. Auch religiöse Themen und Gedanken um Sexualität und partnerschaftliche Liebe werden häufig zu Zwangsgedanken – fast jeder Gedanke, jedes Thema kann Inhalt eines Zwangs werden. Wegen der starken, unangenehmen Gefühle und Befürchtungen, die von den Zwangsgedanken ausgelöst werden, ensteht meist das dringende Bedürfnis etwas zu tun, um das unangenehme Gefühl, die Befürchtungen und Sorgen zu vermindern. Dies kann durch zwanghaftes Denken von „guten" bzw. „neutralisierenden" Gedanken geschehen oder aber durch das Durchführen bestimmter, häufig ritualisierter, Verhaltensweisen, den sog. Zwangshandlungen. Die überwiegende Mehrheit der Betroffenen erlebt Zwangsgedanken in Kombination mit Zwangshandlungen. Die Gedanken und Verhaltensweisen, die im Rahmen von Zwängen auftreten, sind sinnlos, unangenehm, immer wiederkehrend, manchmal schädlich für den Betroffenen und nur sehr schwierig ohne Hilfe von außen zu überwinden. Weil die aufdringlichen Gedanken und sich wiederholenden Verhaltensweisen schambesetzt sind, ist die Zwangsstörung in der Öffentlichkeit noch nicht so bekannt wie andere psychische Störungen, die ähnlich häufig auftreten, wie z. B. die Panikstörung.

Das Wort Trauma kommt vom griechischen und bedeutet „Wunde“, „Verletzung“. Von Trauma im psychischen Kontext ist dann die Rede, wenn der Schutz der seelischen Integrität zusammenbricht bzw. stark bedroht wird. Die üblichen Bewältigungsstrategien versagen, man ist hilflos ausgeliefert. Ohnmacht, Verzweiflung und Panik treten auf, das Vertrauen in sich und die Welt geht verloren.

Natürliche Reaktionen wie Kampf oder Flucht sind nicht möglich, es kommt zur emotionalen Erstarrung. Dabei verändert sich in der Regel die Wahrnehmung, es kommt beispielsweise zu Gedächtnisausfällen oder der Entfremdung von sich selbst. Dabei handelt es sich um Bewältigungsversuche des Organismus, das Erlebte zu verarbeiten.

Beispiele für solch ein traumatisches Ereignis sind: Unfall, Vergewaltigung, Folter, Krieg, schwere Erkrankung, Verlust einer nahesteheder Person, Vernachlässigung in der Kindheit (körperlich und/oder emotional), sexueller Missbrauch usw.

Einteilen kann man Traumata danach, ob sie durch Menschen verursacht wurden oder der Naturgewalt zuzuschreiben sind, und ob es sich um ein einmaliges oder sich wiederholendes bzw. andauerndes Ereignis handelt.

Posttraumatische Belastungsstörung ist eine mögliche Folgereaktion auf ein Trauma, das an der eigenen Person aber auch an fremden Personen erlebt werden kann. Sie zeichnet sich aus durch Erinnerungen an das traumatische Erlebnis oder das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Träume, Alpträume oder sgn. Flashbacks) und durch Vermeidung der Umstände, die der Belastung ähneln. Die Symptome treten in der Regel innerhalb von einem halben Jahr nach dem traumatischen Ereignis auf.

Im Vergleich zu Unfällen oder Naturkatastrophen zieht die Erfahrung von menschlicher Gewalt (z.B. durch Krieg, Vergewaltigung oder Folter) meist eine tiefergreifende Traumatisierung nach sich. Grausamkeiten, die Menschen etwa während eines Krieges oder im Gefängnis erlebt haben, lassen sich nicht mit ihrem Weltbild vereinbaren. Es bleibt ein enormes, namenloses Grauen, das nicht zu vereinbaren ist mit dem ursprünglichen Glauben an die Existenz von „Menschlichkeit“. Menschen, die bereits vor dem Trauma unter psychischen Problemen litten, sind besonders oft betroffen. Personen mit unzureichendem sozialem Netz sind ebenfalls besonders anfällig.

Das Ziel der Psychotherapie ist es hier, zu einer geordneten Verarbeitung des Traumas zu kommen und dadurch die traumatypischen Symptome entweder zu begrenzen bzw. zu kontrollieren oder ganz aufzulösen. Meines Erachtens eignet sich der personenentrierte Ansatz besonders gut für die Behandlung von Traumata, weil der Klient, in einer wertschätzenden und empathischen Atmosphäre selbst das Tempo bestimmen kann und dadurch die Kontrolle über den Vorgang behält.

Posttraumatische Belastungsstörung ist eine mögliche Folgereaktion auf ein Trauma, das an der eigenen Person aber auch an fremden Personen erlebt werden kann. Sie zeichnet sich durch Erinnerungen an das traumatische Erlebnis oder das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen (Träume, Alpträume oder sgn. Flashbacks) und Vermeidung der Umstände, die der Belastung ähneln. Die Symptome treten in der Regel innerhalb von einem halben Jahr nach dem traumatischen Ereignis auf.

Im Vergleich zu Unfällen oder Naturkatastrophen zieht die Erfahrung von menschlicher Gewalt (z.B. durch Krieg, Vergewaltigung oder Folter) meist eine tiefergreifende Traumatisierung nach sich. Grausamkeiten, die Menschen etwa während eines Krieges oder im Gefängnis, erlebt haben, lassen sich nicht mit ihrem Weltbild vereinbaren. Es bleibt ein enormes, namenloses Grauen, das nicht zu vereinbaren ist mit dem ursprünglichen Glauben an die Existenz von „Menschlichkeit“. Menschen, die bereits vor dem Trauma unter psychischen Problemen litten, sind besonders oft betroffen. Personen mit unzureichendem sozialem Netz sind ebenfalls besonders anfällig.

Das Ziel der Psychotherapie ist es hier, zu einer geordneten Verarbeitung des Traumas zu kommen und dadurch die traumatypischen Symptome entweder zu begrenzen bzw. zu kontrollieren oder ganz aufzulösen. Meines Erachtens eignet sich der personenentrierte Ansatz besonders gut für die Bahndlung von Traumata, weil der Klient, in einer wertschätzenden und empathischen Atmosphäre selbst das Tempo bestimmen kann und dadurch die Kontrolle über den Vorgang behält.

Essstörungen haben viele Formen mit einer Gemeinsamkeit: dem unangemessenen Umgang mit Essen. Sie reichen von wahllosem, zwanghaftem Verschlingen großer Nahrungsmengen bis zur totalen Verweigerung von Nahrung. Grob wird unterschieden zwischen Bulimie, Magersucht, Binge Eating Disorder und Esssucht.

Neu hinzugekommen ist die sog. Orthorexie, bei der die Fixierung auf gesunde Ernährung krankhafte  Züge einnimmt. Die Übergänge zwischen den einzelnen Störungen sind fließend.

Essstörungen beeinträchtigen nicht nur das Wohlbefinden, sie können auch eine ernste Gefahr für Gesundheit und Leben bedeuten: Stoffwechselstörungen, Niereninsuffizienz, Mangel an lebenswichtigen Elektrolyten, Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Krankheiten des Speise- und Verdauungstraktes, sämtliche Symptome von Unterernährung. In schweren Fällen können Essstörungen auch Todesursache sein.

Im Grunde handelt es sich um ein Vermeidungsverhalten: Essen oder Nichtessen dient als eine Art Ersatzbefriedigung für nicht wahrgenommene Gefühle und Bedürfnisse. Durch das Verschlingen vom Bergen an Essen oder durch zwanghaften Verzicht werden Gefühle betäubt, die nicht auszuhalten sind bzw. wird der Anschein bewahrt, alles unter Kontrolle zu haben. Das Auseinandersetzen mit der eigenen Gefühlswelt im Rahmen einer Psychotherapie bedeutet den ersten Schritt in Richtung Heilung.

Unter sexuelle Gewalt fallen nicht nur sexuelle Handlungen im engeren Sinn, sondern auch alle Handlungen zwischen Kindern und  Erwachsenen/ älteren Jugendlichen, die diese mit der Absicht der sexuellen Stimulation ausführen. Demnach kann eine sexuelle Handlung auch dann sexuellen Charakter haben, wenn keine Berührung stattfindet. Auch muss der sexuelle Charakter nicht unbedingt auf den ersten Blick erkennbar sein.

Unter sexuellen Übergriffen versteht man die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an sexuellen Aktivitäten, denen sie nicht verantwortlich zustimmen können, weil sie deren Tragweite noch nicht erfassen können. Dabei benutzen Erwachsene Kinder zur eigenen sexuellen Stimulation und missbrauchen das vorhandene Machtgefälle zum Schaden des Kindes.

Vor allem bei emotional vernachlässigten Kindern können sexuelle Handlungen den Wunsch nach Nähe, Anerkennung und Körperkontakt wachrufen und scheinbar befriedigen. Solche Handlungen sind jedoch nie und in keinem Fall altersentsprechend. Kinder bekommen auf diese Weise Nähe und Anerkennung nur in einer sexualisierten Atmosphäre. Der missbrauchende Erwachsene glaubt mitunter, die Wünsche des Kindes zu erfüllen, nutzt aber in Wahrheit nur die emotionale Bedürftigkeit des Kindes für seine eigenen Interessen und die Befriedigung seiner Bedürfnisse aus.

Sehr häufig ist mit der Erfahrung des sexuellen Missbrauches das Nicht-darüber-reden-können (und dürfen) verknüpft. Vor allem beim sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie wird das Kind zum Schweigen verpflichtet. So sehr sich die Kinder das auch wünschen, sie können nicht darüber sprechen. Die Drohung des Täters, ihnen weh zu tun oder sie gar zu töten, kommt ebenfalls oft vor, wenn auch nicht notwendigerweise. Aufgrund der Autorität der Bezugsperson ist das Kind gewöhnt zu gehorchen.

Auch fühlen sich Opfer sexuellen Missbrauchs mitschuldig - ein Gefühl, das vom Täter oft nach besten Kräften geschürt wird. Das Kind ist dem Täter machtlos ausgeliefert. Nicht selten wird ihm vermittelt, der Akt des Missbrauchs wäre etwas ganz Normales, ein Zeichen der Zuneigung oder ein gemeinsames Geheimnis, das gehütet werden will. Das Kind hat keine Information über das Vorkommen des Missbrauchs, es glaubt dann oft, es sei das einzige, dem das passiert. Es beginnt, an seinen eigenen Gefühlen und seiner Wahrnehmung zu zweifeln, denn der Vater muss doch Recht haben. Hinzu kommt, dass das Kind für das Wohl der ganzen Familie verantwortlich gemacht wird (Papa im Gefängnis, es selbst und die Geschwister im Heim. Mama mittellos und allein usw.).

Oft entwickeln diese Kinder eine unglaubliche Stärke, um die Verantwortung für die gesamte Familie zu tragen. Zu dieser Verantwortung zählt oft auch die Erduldung der sexuellen Gewalt, um jüngere Geschwister zu schützen. Das Netz, das die Kinder umspinnt und deren Schweigen sichert, ist nicht zu durchbrechen. Angst, Scham Schuldgefühle, Bedrohung, Erpressung, Liebesentzug, Bestechung, Lügen, Rücksicht auf die Familie und das Schweigen verschlimmern die Situation. Wagen es die Opfer doch einmal, das Schweigen zu brechen, stoßen sie oft auf Unglauben, Ablehnung und Vorwürfe aus ihrer Umgebung.

Missbrauchsopfer suchen auch deshalb die Mitschuld häufig bei sich selbst, weil ein völliger Kontrollverlust über eine solche Situation für die menschliche Psyche in manchen Fällen kaum oder nur sehr schwer zu verkraften ist. Mitschuldig zu sein bedeutet dann auch, die Kontrolle über die Situation zu haben. Deshalb reden sich Opfer manchmal selbst ein, es sei doch mindestens teilweise auch ihr eigener Wille gewesen.  Besonders Kinder kommen mit einer klaren Schuldzuschreibung an die Täter nicht klar, weil es mit dem Bild des liebenden Vaters, Onkels oder Cousins nicht zu vereinbaren ist.

Laut Bindungstheorie sind gerade Kinder in den ersten drei Lebensjahren anfällig für gravierende Störungen in ihrer seelischen Entwicklung. Sexueller Missbrauch in diesem Lebensalter hat daher oft besonders schwerwiegende Persönlichkeitsstörungen im Erwachsenenalter zur Folge.

In der Psychotherapie geht es in erster Linie darum, im selbstgewählten Tempo wieder mit der Sicherheit- und Schutz-gebenden Beziehung, mit den verleugneten und abgespaltenen Gefühlen der Hilflosigkeit und Trauer, des Entsetzens und der Wut in Berührung zu kommen.

Dabei ist es für mich als Therapeutin besonders wichtig, darauf zu achten, dass ich in meiner Rolle als Zeugin eines abscheulichen Verbrechens nicht von den Gefühlen des Klienten überwältigt werde, denn dann wäre ich nicht mehr in der Lage ihm zu helfen. Daher sind für mich gerade in der Arbeit mit Missbrauchsopfern regelmäßige Supervision und eigene Psychohygiene unerlässlich.

Viele Paare (be)mühen sich lange, bis die endgültige Entscheidung zu einer Trennung fällt. Für die meisten Menschen ist dies mit vielen Enttäuschungen, Kränkungen und Verletzungen verbunden.  Die Vorstellung, genau mit diesem Partner / dieser Partnerin die Liebe des Lebens gefunden zu haben, geht oft für beide verloren.

Psychotherapie kann, muss diesen Prozess aber nicht begleiten. Vielen Paaren gelingt der Schritt der Loslösung und der individuelle Trauerprozess auch ohne psychotherapeutische Begleitung.

Frühere Trennungserlebnisse (z.B. die Scheidung der Eltern, der Verlust einer wichtigen Bezugsperson) können spätere, eigene Erfahrungen mitbeeinflussen. So kann es passieren, dass durch die gegenwärtige Trennung, Ängste und Verzweiflung, die man als Kind erlebt hat, wieder aktiviert werden. Psychotherapie hilft dabei, die alten Gefühle von den gegenwärtigen zu unterscheiden.

Bei Paaren, die auch Eltern sind, verläuft eine Trennung zumeist noch schwieriger. Die Befürchtung, mit den eigenen Kindern nicht mehr wie gewohnt zusammen sein zu können, lässt viele trotz massiver Zerrüttung an der schon längst nicht mehr befriedigenden Beziehung festhalten.

Manche Paare sind der Ansicht, dass Kinder einen „psychischen Schaden“ davontragen könnten, wenn sie nicht mit beiden Elternteilen aufwachsen. Dabei wird häufig vergessen, dass auch eine dauerhaft angespannte und lieblose Atmosphäre zwischen den Eltern das Kindeswohl gefährdet und die Spannungen zwischen den Partnern vor dem Kind nicht verborgen werden können.

Freilich muten Eltern ihrem Kind mit einer Trennung viel zu. Diesen Schritt mit all seinen Folgen zu bagatellisieren wäre genauso falsch, wie ihn zu überdramatisieren. Kinder haben ein Recht auf Eltern, die sich mit Liebe und Verantwortung um sie kümmern. Ein Paar in chronischem Beziehungsstress  ist dazu nicht fähig.

Trennung bedeutet immer Krise für die gesamte Familie, weil etwas Altes, Bekanntes verlassen wird und etwas Neues, Unbekanntes folgt. Kinder brauchen in dieser Phase Orientierung und Sicherheit, die gerade Eltern in der Krise nicht geben können. Daher springen oft Personen aus dem sozialen Netz für die Eltern ein und leisten wichtige Unterstützungsarbeit für die Kinder.

Die Scheidungsfolgen für Kinder lassen sich allerdings oft beträchtlich minimieren, wenn

  • die Kinder von beiden Elternteilen altersadäquat und ausreichend über die Trennung informiert werden.

  • ihnen die Sicherheit gegeben wird, dass ihnen beide Elternteile auch nach der Trennung erhalten bleiben.

  • sie darüber aufgeklärt werden, was sich künftig konkret in ihrem Alltag ändern wird und was so bleiben wird, wie bisher.

  • sie ermutigt werden, ihre Sorgen offen auszusprechen und spüren, dass die Erwachsenen ein offenes Ohr für sie haben.

  • die Erwachsenen der Versuchung widerstehen, das Kind gegen den/die Ex-PartnerIn zu instrumentalisieren.

  • das Kind nicht als Partnerersatz missbraucht wird.

  • es die Gewissheit hat, beide Elternteile lieben zu dürfen.

Bekanntlich haben sowohl der seelische, als auch der körperlicher Allgemeinzustand einen großen Einfluss auf die Sexualität. Es empfiehlt sich bei den meisten sexuellen Beschwerden zunächst eine medizinische Abklärung durchzuführen, inwieweit die sexuelle Funktion durch körperliche Faktoren beeinträchtigt sein könnte. Häufig haben sexuelle Leiden allerdings psychische Ursachen, die in der persönlichen Lebensgeschichte oder im Zusammensein mit dem Partner/ der Partnerin begründet sind. Beispiele für solche Beschwerden sind Erregungs- oder Orgasmusstörung, vorzeitige oder ausbleibende Ejakulation, Sexuelle Lustlosigkeit, usw. Hier kann Sexualtherapie, als Einzel,- oder Paartherapie, eine Möglichkeit für das Paar bieten, ansonsten unangenehme Themen anzusprechen.

Oft sind sexuelle Schwierigkeiten auch mit der momentanen Lebenssituation zu erklären. Leider beherrscht allzu oft das Bild des „immer und überall“ sexuell lustvollen Menschen die allgemeine Meinung. Dazu tragen Medien und insbesondere die Werbung ihren Teil bei. Auch lassen sich viele von diversen Glaubensätzen stark beeindrucken, die wiederum Einfluss auf ihren sexuellen Genuss haben.

In meiner Arbeit als Therapeutin erlebe ich gerade beim Thema Sexualität große Sprachlosigkeit und Tabuisierung bei vielen Klienten, was wiederum ein Weiterleben vieler Mythen ermöglicht.

Burnout

Burnout bezeichnet den Zustand, „ausgebrannt“ zu sein. Er geht einher mit Erschöpfung, die oftmals wahrgenommen wird als plötzliche Veränderung, obwohl der Weg bis ins diagnostizierte Burnout oft viele Jahre dauert. Rückzug, Depression, innere Leere und verzweifelte Versuche, diese Gefühle zu überspielen, beispielsweise durch Sexualität, abnorme Essgewohnheiten, Alkohol und andere Drogen, sind oft der Anfang.

Stress

Stress kann positiv-aktivierend auf den Körper wirken (Eustress) oder negativ-überlastend (Distress). Oftmals sind die Grenzen fleißend – und der Körper sendet Warnsignale aus, die es möglichst frühzeitig zu erkennen gilt, damit gegengesteuert werden kann. Der Blick von außen und das Bewusstsein für ausgelöste Prozesse im Körper können dabei helfen.

Mobing

Mobbing bezeichnet sämtliche Aktionen, die mit Schikanieren, Anpöbeln, Bedrängen, dem Zufügen seelischer Qualen und dem Verbreiten von Unwahrheiten zu tun haben. Aber auch die Zuteilung von sinnlosen Aufgaben, Gewaltandrohung, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit sind ernstzunehmende Probleme, die in den Bereich des Mobbings fallen. In den letzten Jahren wird diesem Problem endlich vermehrt Beachtung geschenkt


Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist es meistens unmöglich, über ihr Gefühlschaos und ihre innere Not zu sprechen. Sie zeigen sie aber nicht selten durch ihr Verhalten, z. B.

  • Rückzug
  • Regredierung (z.B. Einnässen, nur in Begleitung einschlafen können usw.).
  • Agression und Autoagression
  • Schwierigkeiten in der Schule
  • Essstörungen
  • Ängste und Zwänge
  • Drogenmissbrauch
  • häufige Erkrankungen
  • Selbstverletzendes Verhalten
  • Depressionen und Selbstmordgedanken


Die Gründe für diese Verhaltensweisen können sehr vielfältig sein. Psychotherapie kann dabei helfen, das Verhalten zu übersetzen und notwendige Veränderungen einzuleiten.

Ich arbeite sehr gerne mit Jugendlichen, seltener mit Kindern und vorwiegend (abhängig von Alter und Thema) unter Einbezug der Eltern.